Über 80 Prozent des Gebäudebestandes in Deutschland sind unzureichend oder gar nicht gedämmte Altbauten. Allein rund zwei Milliarden Quadratmeter Fassadenfläche warten auf Modernisierung und innovative Wärmedämmung. Die Folgen: Deutschlands Hausbesitzer verheizen jährlich unnötig Millionen von Euro. Knapp 20 Prozent der deutschen CO2-Emissionen verschuldet die Gebäudewirtschaft.
Der Gesetzgeber hat reagiert. Mit der novellierten EnEV 2009 gelten seit Oktober verschärfte Anforderungen an die energetische Qualität von Neubauten und an die Modernisierung von Altbauten. Im Vergleich zur EnEV 2007 muss die Wärmedämmung der Gebäudehülle 15 bis 30 Prozent effizienter sein als bisher. Außerdem ist seit Januar 2009 bei Vermietung, Verkauf oder Verpachtung ein Energieausweis Pflicht. Auch das erhöht den Druck auf Eigentümer, Gebäude und Wohnungen normgerecht zu dämmen. Nicht zuletzt fördern Bundesregierung, Länder und Kommunen mit günstigen Krediten und Zuschüssen eine energetische Sanierung.
Vieles spricht also dafür, dass der Markt für Gebäudedämmung stark wachsen wird. Allerdings: Richtig Dämmen ist kein Kinderspiel. Der Erfolg einer Dämmung hängt von vielerlei Faktoren ab, bei Altbauten vor allem von eventuell vorhandenen Feuchteschäden. Ein häufiges Problem ist daneben ein unzureichender Luftwechsel, denn der kann zur Schimmelbildung führen. Und nicht immer gilt „viel hilft viel.“ Ob extrem gedämmte Gebäude in jedem Fall sinnvoll sind oder ob der „Dämmwahn“ droht, ist eine heftig diskutierte Frage.
Sicher ist: Der Bedarf an qualifiziert geschulten Beratern wird enorm wachsen. Die Nachfrage nach kundigen Ansprechpartnern für sanierungswillige Eigentümer, für Handwerker, Architekten bis hin zum Baufinanzierer ist groß. Denn zahlreiche Bauschäden entstehen durch unsachgemäße Dämmung - beispielsweise wird die bauphysikalische Funktion einer Sanierung meist nicht überprüft. Außerdem zeigen Umfragen, dass viele Gebäudeeigentümer eine Sanierung hinauszögern, weil sie nicht wissen, welche Maßnahmen die richtigen sind. Gute Beratung tut also Not.
Diese Fortbildung der TÜV Rheinland Akademie verschafft Ihnen Wissen am Puls der Zeit. Sie macht vertraut mit dem Potenzial für mehr Energieeffizienz durch richtige Dämmung. Sie vermittelt Ihnen Grundlagen und Detailwissen zu Dämmsystemen und -materialien, macht auf gesetzliche Vorgaben und Haftungsrisiken aufmerksam und verschafft Ihnen somit eine breite Basis für eine qualifizierte und zukunftssichere Beratertätigkeit.
Nutzen
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Dieser Lehrgang aus drei Modulen umfasst alle Aspekte einer optimalen Gebäudedämmung: Wie wird eine Dämmung richtig dimensioniert? Wie finde ich das richtige Material für die jeweilige Anwendung? Wie bleibt das System über viele Jahre schadensfrei? Wo liegen Risiken und Stolperfallen? Welche Normen und gesetzlichen Vorgaben gilt es zu beachten? Und welche Vorgaben und Änderungen sind für die kommenden Jahren zu erwarten?
Als „Fachberater für Wärmedämmung (TÜV)“, der all diese Punkte beantworten kann, werden Sie in Zukunft ein gefragter Partner am Bau sein - ob als qualifizierter Bauhandwerker, Architekt oder Bauingenieur. Besonders geeignet ist dieser Lehrgang außerdem für Fachberater von Baustoffherstellern und aus dem Baustoffhandel: Durch umfassendes Fachwissen verbunden mit der Zertifizierung zum „Fachberater Wärmedämmung (TÜV)“ verschaffen Sie sich einen deutlichen Wettbewerbsvorteil im Bereich Neubau, Modernisierung und energetische Sanierung.
Der Lehrgang vermittelt Ihnen neben profunden technischen Kenntnissen auch das notwendige juristische Know-how. Die Dozenten legen bei allen Themen hohen Wert auf absolute Praxisnähe. In zwei Arbeitsaufgaben testen Sie selbst direkt das neu erworbene Wissen. Sie bekommen auf diese Weise Lösungen vermittelt, mit denen Sie den Anforderungen in der Praxis erfolgreich begegnen können. Den Abschluss bildet eine schriftliche Prüfung. Sie wird von der unabhängigen Personenzertifizierstelle PersCert TÜV abgehalten und bescheinigt Ihre Sachkunde.
Zielgruppe
Handwerker, Architekten, Bauingenieure, Bau-Sachverständige, Fachberater von Baustoffherstellern und aus dem Baustoffhandel, Energieberater.
Abschluss
Zertifikat
Die Prüfung wird von der unabhängigen Personenzertifizierungsstelle PersCert TÜV von TÜV Rheinland abgenommen. Nach bestandener Prüfung erhalten Sie von PersCert TÜV ein Zertifikat, das die Qualifikation als Fachberater Wärmedämmung (TÜV)“ bescheinigt. PersCert TÜV dokumentiert die Anforderungen an Ihren Abschluss auf der weltweit zugänglichen Internetplattform www.certipedia.com unter dem Prüfzeichen mit der ID 0000025920. Nutzen Sie das Prüfzeichen mit Ihrer individuellen ID als Werbesignet zu den unter www.tuv.com/perscert dargestellten Bedingungen. Stärken Sie mit Ihrer dokumentierten Qualifikation das Vertrauen bei Kunden und Interessenten.
Inhalte des Seminars
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Modul 1 (zwei Tage)
Gesetzliche Grundlagen
EnEV 2009
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz
Mindestwärmeschutz von Bauteilen nach DIN 4108
Energieausweise
Ziele und Aufbau eines Energieausweises
Einfluss der Anlagentechnik ("Ökofaktor" Anlagenaufwandszahl)
Ausweise nach DIN 4108 und 18599 (Überblick)
Begriffe im Energieausweis
thermische Hüllfläche, beheiztes Volumen, Nutzfläche AN
Primärenergie, Endenergie, Heizwärmebedarf
Fallstricke und Haftungsrisiken
Regeln zur Datenaufnahme
Erfassung der thermischen Hüllflächen
Aufnahme der Anlagentechnik
Einschätzung der Wärmebrücken
Bauphysikalische Grundlagen Wärme
Begriffe: R- und U-Werte
Berechnung U-Wert und Oberflächentemperaturen (DIN 4108-2)