Gruppe von Personen in einem Meetingraum

Wie sich die Arbeit des Klimamanagers auf das mentale Wohlbefinden von Mitarbeitenden auswirkt.

Der Klimawandel ist zu einer der größten globalen Herausforderungen unserer Zeit geworden. Mit steigenden Temperaturen, Naturkatastrophen und ökologischen Veränderungen können Ängste und Sorgen vor den Auswirkungen des Klimawandels auf die Lebensgrundlagen von Menschen und anderen Lebewesen sowie die möglichen sozialen und wirtschaftlichen Folgen auch in der Arbeitswelt spürbar werden. 

Stress, Angstzuständen oder sogar Depressionen, hervorgerufen durch Klimaangst, können vermehrt zu Fehlzeiten und Gesundheitsproblemen führen, die sich negativ auf die Arbeitsleistung auswirken. Spannungen zwischen Mitarbeitenden entsteht, insbesondere wenn es unterschiedliche Meinungen über die Dringlichkeit und die erforderlichen Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels gibt. Darüber hinaus können Mitarbeitende sich fragen, ob ihre Arbeit zu den Umweltproblemen beiträgt oder ob ihre Bemühungen zur Bewältigung des Klimawandels ausreichend sind.

Mit Klimaangst von Mitarbeitenden im Arbeitsumfeld aktiv umgehen.

Um mit Klimaangst im Arbeitsumfeld aktiv umzugehen, können Arbeitgebende verschiedene Maßnahmen ergreifen, darunter die Förderung eines offenen Dialogs über Umweltfragen, die Bereitstellung von Ressourcen zur Stressbewältigung und psychischen Gesundheitsunterstützung sowie die Implementierung von umweltfreundlichen Praktiken und Richtlinien am Arbeitsplatz.

In diesem Zusammenhang rückt die Besetzung der Position eines Klimaschutzmanagers in den Fokus, der mit der Umsetzung von klimafreundlichen Maßnahmen nicht nur einen wesentlichen Beitrag für die kontinuierliche Verbesserung der Klimaperformance eines Unternehmens leistet, sondern auch eine entscheidende Rolle dabei spielt, Klimaangst zu reduzieren und somit die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern.

Die Aufgaben eines Klimaschutzmanagers.

Zu den Aufgaben eines Klimaschutzmanagers zählt die Einführung eines wirksamen Klimamanagements. Die Reduzierung von Treibhausgas (THG)-Emissionen steht dabei an erster Stelle. Folgende Arbeitsschritte gilt es in diesem Zusammenhang für einen Klimaschutzmanager in der täglichen Unternehmenspraxis umzusetzen:

  • Wesentlichkeitsanalyse durchführen: Wie wirkt sich das Unternehmen auf das Klima aus? Welche Auswirkungen hat das Klima auf das Unternehmen?
  • Treibhausgasbilanz erstellen: Auf der Basis der ISO 14064 oder des Greenhouse Gas Protocols organisationsweis die Hotspots von THG-Emissionen identifizieren.
  • Klimaziele definieren: Basierend auf der Auswertung der THG-Bilanz eine Strategie mit konkreten Klimazielen entwickeln.
  • Maßnahmen festlegen: Einen Maßnahmenkatalog zur TGH-Reduktion und zum Erreichen der Klimaziele nach der Hierarchie „Minimieren – Substituieren – Kompensieren“ erarbeiten und umsetzen.
  • Kommunizieren: Sowohl extern als auch intern über die Fortschritte im Klimaschutz berichten.

 

Mann sitzt am Schreibtisch, vor sich ein LaptopMann sitzt am Schreibtisch, vor sich ein Laptop

Förderung der mentalen Gesundheit zu Zeiten des Klimawandels.

Offene interne Kommunikation über den betrieblichen Klimaschutz ist der Schlüssel zur Milderung von Ängsten und Sorgen von Mitarbeitenden in Bezug auf den Klimawandel. Diese zeigt sich in unterschiedlichen Aspekten:

  • Symbol des Unternehmensengagements: Mit der Präsenz eines Klimamanagers positioniert sich das Unternehmens als aktiver Teil der Lösung. Es sendet eine klare Botschaft an die Belegschaft: Wir nehmen den Klimawandel ernst und arbeiten daran, seine Auswirkungen zu minimieren. Dies vermittelt Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen in die Unternehmensführung.
  • Information und Transparenz: Oftmals entsteht Klimaangst aus einem Mangel an Wissen oder aus dem Gefühl, dass nichts gegen die Herausforderungen des Klimawandels unternommen wird. Wenn der Klimaschutzmanager jedoch die Maßnahmen des Unternehmens zur Emissionsreduzierung, zur vermehrten Nutzung erneuerbarer Energien, zur nachhaltigen Lieferkette und anderer klimafreundlicher Initiativen transparent darstellt, entwickeln Mitarbeitende ein tieferes Verständnis für die positiven Schritte, die bereits unternommen werden.

    Regelmäßige Informationsveranstaltungen, interne Mitteilungen, Schulungen und eine offene Diskussionen tragen dazu bei, Fehlinformationen und unzureichend fundierte Annahmen zu korrigieren. Mitarbeitende werden dadurch besser in der Lage sein, mit ihren Ängsten umzugehen und konstruktive Ansätze zur Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels zu finden.
  • Handlungsempfehlungen: Der Klimamanager bietet nicht nur Informationen, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen, wie Mitarbeitende in ihrer beruflichen Tätigkeit einen positiven Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten können: von der Reduzierung des Energieverbrauchs im Büro bis hin zur nachhaltigen Beschaffung von Materialien. Mitarbeitende können so bewusstere Entscheidungen treffen und aktiv zum Klimaschutz beizutragen. 
  • Einbindung in Projekte: Ein Klimaschutzmanager kann Mitarbeitende in Klimaschutzprojekte und Entscheidungsprozesse einbinden. Durch die Schaffung von Arbeitsgruppen oder Projektteams wird das Gemeinschaftsgefühl gestärkt. Die Gruppe wird ermutigt, Ideen und Vorschläge einzubringen. Das verleiht ihnen ein Gefühl der Wirksamkeit und Kontrolle.

    Auch der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen über gemeinsame Ziele führt zu positiven Effekten. Die Möglichkeit, Teil einer größeren Bewegung zu sein, die positive Veränderung anstrebt, mindert das Gefühl der Hilflosigkeit, das oft mit Klimaängsten einhergeht. Anstatt sich von Ängsten und Sorgen überwältigen zu lassen, erkennen die Mitarbeitende, dass sie einen positiven Einfluss haben können. Dies stärkt ihr Selbstvertrauen und ihre Zuversicht, was wiederum ihre psychische Gesundheit verbessert.

Fazit: Gemeinsam in eine nachhaltige Zukunft.

In einer Zeit, in der der Klimawandel immer präsenter wird und Ängste vor den daraus resultierenden Auswirkungen zunehmen, erweist sich der Klimaschutzmanager als eine zentrale Figur im Unternehmen. Durch offene Kommunikation, praktische Handlungsempfehlungen, Mitarbeiterbeteiligung und als Symbol des Unternehmensengagements trägt der Klimamanager dazu bei, die psychische Gesundheit von Angestellten zu stärken und Ängste abzubauen. 

Diese ganzheitliche Herangehensweise schafft nicht nur eine optimistischere Arbeitsumgebung, sondern inspiriert auch zu kollektiver Verantwortung und gemeinsamen Bemühungen, eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten. Unternehmen und Mitarbeitende machen sich partnerschaftlich auf dem Weg zu einer Welt, in der ökologische Verantwortung und Wohlbefinden Hand in Hand gehen.

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