Mann steuert Roboter mit Tablet in Produktionshalle

Produktion im Wandel: Wie beeinflussen neue Technologien die Produktion heute und in Zukunft?

Die Grundlagen und Ziele der Produktion

Produktion ist ein zentraler Begriff in der Wirtschaft und bezeichnet den Prozess, bei dem aus Rohstoffen, Energie, Arbeit und Know-how Güter oder Dienstleistungen hergestellt werden. Die Produktion findet in verschiedenen Wirtschaftssektoren und -systemen statt, wie zum Beispiel in der Industrie, im Handwerk, in der Landwirtschaft oder im Dienstleistungsbereich. Die Produktion hat eine große Bedeutung für die Wertschöpfung, die Beschäftigung, die Innovation und die Lösung gesellschaftlicher Probleme.

Die Produktion wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel der Nachfrage der Kunden, der Konkurrenz der Mitbewerber, der Verfügbarkeit von Ressourcen, den technologischen Möglichkeiten oder den rechtlichen Rahmenbedingungen. Um erfolgreich zu produzieren, muss ein Unternehmen seine Produktionsfaktoren optimal kombinieren und seine Produktionsprozesse effizient gestalten. Dabei verfolgt ein Unternehmen verschiedene Ziele mit seiner Produktion, die je nach seiner Ausrichtung und Strategie variieren können.

Die Ziele der Produktion sind:

1.      effiziente, mengenoptimierte Produktion, das bedeutet optimaler Einsatz der Ressourcen, z.B. Material, Energie, Arbeitskraft und Zeit.

2.      Qualitätsstandard halten und optimieren unter dem Einsatz einer effizienten  Fehlererkennung und -beseitigung zur Gewährung der Kundenzufriedenheit.

3.      Kostenreduktion: Produktionskosten reduzieren durch eine Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung, d.h. Materialverbrauch und die Ausschussmenge möglichst gering halten.

4.      Optimierung der Lieferzeiten durch eine flexible Produktion.

5.      Nachhaltigkeit: Umweltfreundliche Produktionsverfahren und Ressourcenschonung.

6.      Flexibilität: Schnelle Anpassung an Produktentwicklungen und Innovationen sowie Anpassung an kundenspezifische Anforderungen.

7.      Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz.

Die Produktion ist ein vielschichtiger und spannender Bereich in der Wirtschaft. Sie hat einen wesentlichen Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens, aber auch auf das Wohlergehen von Gesellschaft und Umwelt.

Wie hat sich die Produktion im Laufe der Zeit verändert?

Die Produktion ist kein statischer Prozess, sondern unterliegt einem ständigen Wandel, der von technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Faktoren beeinflusst wird. Die Geschichte der Produktion lässt sich in verschiedene Phasen einteilen, die jeweils durch bestimmte Merkmale und Innovationen gekennzeichnet sind.

Die erste Phase ist die vorindustrielle Produktion, die bis zum Ende des 18. Jahrhunderts andauerte. In dieser Phase war die Produktion vorwiegend handwerklich und kleinteilig organisiert. Die Werkstätten waren meist auf einzelne Produkte oder Branchen spezialisiert und arbeiteten mit einfachen Werkzeugen und Maschinen. Die Produktivität war gering und die Qualität hing stark vom Können des Handwerkers ab.

Die zweite Phase ist die industrielle Produktion, die mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert begann. In dieser Phase wurde die Produktion zunehmend mechanisiert und zentralisiert. Die Fabriken entstanden als neue Produktionsstätten, in denen viele Arbeiter an großen Maschinen arbeiteten. Die Einführung von Dampfmaschinen, Eisenbahnen und Elektrizität ermöglichte eine höhere Leistung und einen schnelleren Transport. Die Produktivität stieg und die Qualität wurde standardisiert.

Die dritte Phase ist die automatisierte Produktion, die mit dem 20. Jahrhundert einsetzte. In dieser Phase wurde die Produktion weiter optimiert und digitalisiert. Die Einführung von Fließbändern, Computern und Robotern ermöglichte eine höhere Präzision und einen geringeren Personaleinsatz. Die Entwicklung von Kunststoffen, Mikroelektronik und Biotechnologie ermöglichte neue Produkte und Materialien. Die Produktivität erreichte ein hohes Niveau und die Qualität wurde ständig kontrolliert und verbessert.

Die vierte Phase ist die vernetzte Produktion, die mit dem 21. Jahrhundert begonnen hat. In dieser Phase wird die Produktion zunehmend individualisiert und integriert. Die Einführung von Internet, Cloud Computing und Künstlicher Intelligenz ermöglicht eine höhere Flexibilität und eine bessere Kommunikation. Die Entwicklung der additiven Fertigung, der Nanotechnologie und Smart Materials ermöglicht neue Formen und Funktionen. Die Produktivität wird optimiert und die Qualität wird angepasst.

Die Produktion hat sich im Laufe der Zeit stark verändert und an die Bedürfnisse des Marktes und der Gesellschaft angepasst. Sie ist ein dynamischer und spannender Bereich in der Wirtschaft, der immer wieder neue Herausforderungen und Möglichkeiten bietet.

Wie sieht die Produktion von heute aus?

Die Produktion von heute ist geprägt von einem hohen Grad an Digitalisierung, Vernetzung und Flexibilität. Sie nutzt moderne Technologien und Methoden, um die Anforderungen des Marktes und der Kunden zu erfüllen. Die Produktion von heute gewährleistet Qualität, Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit in allen Prozessen.

Die aktuellen Anforderungen und Standards an die Produktion in verschiedenen Branchen und Bereichen sind vielfältig und anspruchsvoll. Sie umfassen unter anderem:

  • Die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und Normen, wie z.B. das Lieferkettengesetz, die EU-Taxonomie oder die ISO 9001
  • Die Erfüllung kundenspezifischer Wünsche und Erwartungen, wie z.B. individuelle Anpassungen, kurze Lieferzeiten oder hohe Servicequalität
  • Die Berücksichtigung ökologischer und sozialer Aspekte, wie z.B. Ressourcenschonung, Emissionsreduzierung oder Mitarbeiterzufriedenheit
  • Die Bewältigung globaler Herausforderungen und Risiken, wie z.B. Klimawandel, Pandemien oder Cyberangriffe

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, setzt die Produktion von heute auf moderne Produktionsmethoden und -technologien, die eine hohe Leistungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit ermöglichen. Dazu gehören unter anderem:

  • Lean Production: Eine Produktionsphilosophie, die auf die Vermeidung von Verschwendung und die Steigerung des Wertschöpfungsanteils abzielt. Lean Production umfasst verschiedene Methoden und Werkzeuge, wie z.B. Kaizen, 5S oder Kanban.
  • Smart Factory: Eine Produktionsumgebung, die durch digitale Vernetzung aller Komponenten gekennzeichnet ist. Smart Factory ermöglicht eine intelligente Steuerung und Optimierung von Produktionsprozessen durch den Einsatz von Sensoren, Aktoren, RFID-Chips oder Cloud Computing.
  • Additive Fertigung: Ein Produktionsverfahren, das auf dem schichtweisen Aufbau von Material basiert. Additive Fertigung ermöglicht eine hohe Gestaltungsfreiheit und Individualisierung von Produkten durch den Einsatz von 3D-Druckern oder Lasersintern.
  • Industrie 4.0: Ein Konzept, das auf der Integration von Cyber-physischen Systemen in der Produktion beruht. Industrie 4.0 ermöglicht eine dezentrale Selbstorganisation und Kommunikation der Produktionsanlagen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz oder Internet der Dinge.

Die Produktion von heute ist also eine hochmoderne und innovative Form der Wertschöpfung, die sich ständig weiterentwickelt und verbessert. 

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Wie sieht die Produktion von morgen aus?

Die Produktion von morgen ist geprägt von einem hohen Grad an Innovation, Kollaboration und Nachhaltigkeit. Die Produktion von morgen nutzt visionäre Technologien und Konzepte, um die Herausforderungen und Möglichkeiten der Zukunft zu meistern. Sie schafft neue Werte und Funktionen für die Kunden, die Mitarbeiter, die Umwelt und die Gesellschaft.

Die zukünftigen Entwicklungen und Trends in der Produktion sind vielfältig und spannend. Sie umfassen unter anderem:

  • Schwarmintelligenz: Ein Konzept, das auf der Selbstorganisation und Kommunikation vieler autonomer Einheiten basiert. Schwarmintelligenz ermöglicht eine hohe Anpassungsfähigkeit und Robustheit der Produktion durch den Einsatz von Schwarmrobotern oder Drohnen.
  • Kollaborative Robotik: Ein Bereich, der auf der Zusammenarbeit von Menschen und Robotern basiert. Kollaborative Robotik ermöglicht eine hohe Ergonomie und Effizienz in der Produktion durch den Einsatz von Cobots oder Exoskeletten.
  • Künstliche Intelligenz: Eine Technologie, die auf der Nachahmung oder Erweiterung menschlicher Intelligenz basiert. Künstliche Intelligenz ermöglicht eine hohe Automatisierung und Optimierung der Produktion durch den Einsatz von maschinellem Lernen oder neuronalen Netzen.
  • Nanotechnologie: Eine Wissenschaft, die sich mit der Manipulation von Materie im Nanometerbereich beschäftigt. Nanotechnologie ermöglicht neue Eigenschaften und Funktionen der Produkte durch den Einsatz von Nanopartikeln oder Nanomaterialien.
  • Smart Materials: Eine Klasse von Materialien, die auf äußere Reize reagieren können. Smart Materials ermöglichen neue Formen und Anwendungen der Produkte durch den Einsatz von Formgedächtnislegierungen oder Piezoelektrika.
  • Kreislaufwirtschaft: Ein Wirtschaftssystem, das auf der Reduzierung, Wiederverwendung und Wiederverwertung von Ressourcen basiert. Kreislaufwirtschaft ermöglicht eine hohe Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz der Produktion durch den Einsatz von Ökodesign oder Recycling.

Die Produktion von morgen ist eine visionäre und innovative Form der Wertschöpfung, die sich ständig weiterentwickelt und verbessert. 

Fazit: Wie können wir uns auf die Produktion von heute und morgen vorbereiten?

Die Produktion von heute und morgen ist sehr dynamisch und verändert sich ständig. Um in diesem Bereich erfolgreich zu sein, muss man sich immer weiterbilden und weiterentwickeln. Dabei gibt es einige Tipps, die helfen können, die eigene Produktion zu verbessern oder anzupassen.

Zu den wichtigsten Tipps gehören:

  • Die eigene Situation analysieren, evaluieren und regelmäßig überprüfen: Die eigenen Stärken, Schwächen, Ziele und Bedürfnisse in der Produktion kennen und messen. Optimierungspotenziale finden und umsetzen.
  • Die aktuellen Trends und Innovationen recherchieren: Sich über die neuesten Entwicklungen und Möglichkeiten in der Produktion informieren und mit der Konkurrenz vergleichen.
  • Von anderen lernen: Sich mit Experten austauschen und Feedback oder Mentoring holen.
  • Neue Methoden und Technologien testen: Nach einer Nutzen-, Kosten- und Risikoanalyse neue Methoden und Technologien ausprobieren.

Die Produktion von heute und morgen stellt hohe Anforderungen an die Unternehmen und die Mitarbeiter, die in diesem Bereich tätig sind. Um in diesem Bereich erfolgreich zu sein, ist eine ständige Weiterentwicklung und Weiterbildung der Mitarbeiter: innen besonders wichtig. 

Die Produktion ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg und die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens sowie für die Zukunft und Lebensqualität der Menschen. 

Bleiben Sie agil, offen für neue Entwicklungen und bereit für die Zukunft der Produktion.

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