Foto einer Wohnhausfassade mit Photovoltaikanlage

Solarpflicht in Deutschland: Das gilt ab Januar 2025.

Die Energiewende schreitet voran – und die Solarpflicht spielt dabei eine entscheidende Rolle. Ab Januar 2025 treten in vielen Bundesländern neue Regelungen zur Nutzung von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen in Kraft. Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Anteil erneuerbarer Energien zu steigern und CO-Emissionen nachhaltig zu reduzieren. Doch welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich für Bauherren, Immobilienbesitzer und das Stromnetz? Dieser Blogbeitrag bietet einen ausgewogenen Überblick über die wichtigsten Regelungen und deren Auswirkungen.


Die Solarpflicht-Regelungen ab 2025: Unterschiede je Bundesland.

Die gesetzlichen Vorgaben variieren je nach Bundesland. Nachfolgend finden Sie die aktuellen Regelungen (Stand 01/2025) für alle 16 Bundesländer:

Solarpflicht in Nordrhein-Westfalen:

  • Gilt für: Alle Neubauten von Wohn- und Nichtwohngebäuden.
  • Besonderheit: Dachsanierungen fallen ab 2026 unter die Pflicht.

 

Solarpflicht in Niedersachsen:

  • Gilt für: Neubauten von Wohn- und Nichtwohngebäuden sowie grundlegende Dachsanierungen.
  • Besonderheit: Pflicht für mindestens 50% der Dachfläche bei Dächern ab 75m².

 

Solarpflicht in Bayern:

  • Gilt für: Neubauten von Wohn- und Nichtwohngebäuden. 
  • Besonderheit: Auch Dachsanierungen ab 50m² fallen unter die Pflicht.

 

Solarpflicht in Hessen:

  • Gilt für: Neubauten und Parkflächen mit mehr als 50 Stellplätzen.
  • Besonderheit: Es besteht eine Pflicht für öffentliche Gebäude, private Wohngebäude sind ausgenommen.

 

Solarpflicht in Brandenburg:

  • Gilt für: Neubauten von Gewerbe- und Industriegebäuden ab 50m². 
  • Besonderheit: Mindestens 50% der Dachfläche müssen für Photovoltaik genutzt werden.

 

Solarpflicht in Hamburg:

  • Gilt für: Alle Neubauten und ab 2025 auch Bestandsgebäude bei vollständigen Dachsanierungen. 
  • Besonderheit: Verpflichtung ab einer Dachfläche von 50m².

 

Solarpflicht in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen:

  • Aktueller Stand (01/25): Keine verbindliche Solarpflicht. Freiwillige Programme und Förderungen können genutzt werden.

 

Solarpflicht in Berlin:

  • Gilt für: Neubauten und umfassende Dachumbauten. 
  • Besonderheit: Mindestanforderung von 30% der Dachfläche für Solarenergie.

 

Solarpflicht in Baden-Württemberg:

  • Gilt für: Neubauten und umfassende Dachsanierungen. 
  • Besonderheit: Mindestens 60% der geeigneten Dachfläche müssen mit Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen ausgestattet werden.

 

Solarpflicht in Schleswig-Holstein:

  • Gilt für: Neubauten und Dachsanierungen von Nichtwohngebäuden. 
  • Besonderheit: Weitere Details werden bis 2025 erwartet.

 

Solarpflicht in Bremen:

  • Gilt für: Neubauten und Dachsanierungen ab 50m². 
  • Besonderheit: Flexibilität bei der Wahl zwischen Photovoltaik und Solarthermie.

 

Solarpflicht in Rheinland-Pfalz:

  • Gilt für: Neubauten von Gewerbegebäuden mit einer Dachfläche über 100m² und Parkflächen ab 50 Stellplätzen. 
  • Besonderheit: Mindestens 60% der Dachfläche müssen genutzt werden.

 

Solarpflicht im Saarland:

  • Gilt für: Neubauten von öffentlichen Gebäuden und Parkflächen. 
  • Besonderheit: Es gibt zusätzliche Förderprogramme für private Bauherren.

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Quellen und weitere Informationen zu den Regelungen finden Sie auf den offiziellen Webseiten der Bundesländer.


Was bedeutet das für Bauherren, Eigentümer und das Stromnetz?

Für Bauherren und Eigentümer bedeutet die Solarpflicht, dass bereits in der Planungsphase eines Bauprojekts oder einer Dachsanierung die Nutzung von Solarenergie berücksichtigt werden muss. Dies erfordert eine sorgfältige Abstimmung mit Architekten und Energieberatern, um die gesetzlichen Vorgaben effizient zu erfüllen. Auch wirtschaftliche Aspekte wie Förderprogramme und die Amortisation der Anlage sollten frühzeitig kalkuliert und eingeplant werden.

Für das Stromnetz bringt der Ausbau von Photovoltaik sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Die dezentrale Erzeugung von Solarstrom entlastet das Netz in Spitzenlastzeiten, kann jedoch bei Überkapazitäten und unzureichender Speicherinfrastruktur zu Problemen führen. Hier sind Investitionen in intelligente Netze und Speichertechnologien entscheidend, um weiterhin eine stabile und effiziente Energieversorgung sicherzustellen.

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Der TÜV Rheinland ist ein erfahrener und unabhängiger Partner der Solarbranche. Neben Prüf- und Zertifizierungsdienstleistungen für PV-Hersteller, bieten wir auch umfassende und praxisorientierte Weiterbildungen an, die Energiehandwerker befähigen, eine aktive Rolle in diesem dynamisch wachsenden Markt einzunehmen:

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